Sunday, September 9, 2018

9.9.18 Wieder zurück in Deutschland :-(

Wenigstens die Österreicher waren nett und ließen mich durchschlafen! Nicht so die Deutschen, um 7 Uhr wurden wir wieder unsanft geweckt, klar, der Bus mit dem bosnischen Kennzeichen wird raus gewunken! Danke, Herr Seehofer! Immerhin kamen die Polizisten zum Pässe einsammeln in den Bus und wir mussten nicht wieder raus. Dann ging die Fahrt weiter und nach einer weiteren Pause waren wir mit einer Stunde Verspätung um kurz nach 9 am ZOB in München. Im übrigen ließe sich diese Verspätung auch ganz einfach verhindern, wenn eine 15-minütige Pause auch 15 Minuten lang wäre... Wobei ich von der Pausenlänge auch nur weiß, weil meine Sitznachbarin übersetzt hat, alle Ansagen waren nur auf bosnisch. Stelle ich mir jetzt schon witzig vor, wenn da nun einer in München eingestiegen ist und nach Berlin fährt...
Ok, also kurz nach 9 durfte ich endlich raus. Mit der S-Bahn fuhr ich zum Ostbahnhof, von wo aus ich eine Blablacar-Mitfahrgelegenheit hatte. Andreas hatte Abfahrt 10 Uhr geschrieben, war aber schon startklar, als ich um halb da war. Wir holten uns noch was vom Bäcker und dann gings ab nach Hof. Da wir sehr gut durchkamen, hatte er sogar die Zeit, mich zu Hause abzusetzen. Und damit stand ich also um halb 1 wieder zu Hause vor meiner Tür.
Sechs Wochen Urlaub, mal wieder vorbei wie nichts. Und gleichzeitig fühlt es sich an wie eine halbe Ewigkeit, weil ich so viel erlebt habe, so viele Sachen gesehen, tolle Menschen kennengelernt, dabei 44 Nächte lang in 24 verschiedenen Unterkünften und drei Bussen geschlafen. Dabei habe ich laut Tante Google 5661km mit Bussen, Autos, einem Zug, einem LKW und vielen Minibussen zurück gelegt. Und das ist nur die Strecke, die auch mein großer Rucksackkumpel bei mir war, Ausflüge wie die Jeeptour, Bootstouren, die Fähre nach Valbona oder der Trip ins Kloster Rila sind da noch gar nicht einberechnet.
Sechs Wochen für den Balkan, glaubt es oder nicht, viel zu kurz! Aber immerhin hab ich jetzt einen ganz groben Eindruck und weiß, dass das auch nicht mein letzter Urlaub in diesem Teil Europas war. Ich kann den Balkan wirklich nur empfehlen, v.a. Kosovo, Mazedonien, Bosnien und Albanien sind kleine Rohdiamanten, die unglaublich viel zu bieten haben und dabei doch noch ihre Ursprünglichkeit erhalten haben und noch nicht vom Tourismus völlig kaputt gemacht sind. Kann ich allen, v.a. denen, die Natur lieben, nur wärmstens empfehlen!

So, dann bleibt mir nur noch, allen zu danken (und euch zu bewundern), die das hier so regelmäßig und fleißig gelesen und verfolgt haben! Wer möchte, darf sich gerne bei mir melden, das Fotobuch wird schon diese Woche angefangen ;-) Ach ja, 1414 Bilder haben meine Vorsortierung überlebt und den Weg auf den Computer geschafft (und damit genau 10 weniger als letztes Jahr ;-) )

Sonst bleibt nur noch zu sagen, der nächste Blog startet in 320 Tagen (und wer den komplett liest, hat sich definitiv eine Belohnung verdient)!
In diesem Sinne, alle Tipps für (Süd)Südamerika, die Südhalbkugel an sich und Sachen, die man in den deutschen Sommerferien nicht machen kann, her zu mir, wer (zeitweise) mitfahren will, darf das gerne tun! Noch ein Jahr Schule (die genaue Anzahl an Tagen muss ich noch zählen...), dann kann das SABBATJAHR beginnen!!!

8.9.18 Der letzte Tag im Balkan

Meine letzte Urlaubsnacht in einem Bett war noch mal sehr ruhig und ich schlief bis halb 8. Als ich aufwachte, war es draußen grau und es regnete. Hatte man mich etwa ohne mein Wissen zurück nach Deutschland gebeamt?!? Nein, aber Sarajevo wollte mich wohl schon etwas einstimmen. Ich blieb noch etwas liegen, bevor ich frühstücken ging. Das Hostel gibt nochmal alles, mich vom Frühstück an sich zu überzeugen. Es gab Kuchen, Milchreis, Tortilla mit Kartoffeln, alles frisch und selbstgemacht. Danach packte ich und ließ meinen großen Rucksack für den Tag zurück.
Inzwischen war es 10, draußen war es immerhin trocken, aber noch recht frisch, so dass ich mit langer Hose und Pulli startete. Um halb 11 begann unten in der Altstadt dann die letzte Walking Tour. Und auch die war nochmal richtig gut, viele Informationen zu allen Zeitaltern der Stadt. Seit Jahrhunderten lebten hier Moslems, Juden, katholische und orthodoxe Christen friedlich zusammen. Bis immer irgendwelche größenwahnsinnigen Idioten kommen und meinen, dass das so nicht sein kann!




Wir sahen jedenfalls die alten Kirchen, Moscheen und die Synagoge, sowie die alten bazarähnlichen Gassen der Altstadt. Und natürlich ging es auch zur bekanntesten Stelle in ganz Sarajevo, nämlich die Brücke, bei der Franz Ferdinand erschossen wurde und damit die komplette Welt auf den Kopf gestellt wurde. Hier ist schon echt krass viel Scheiße passiert im letzten Jahrhundert! Lässt sich nur hoffen, dass der eine oder andere doch etwas daraus gelernt hat.
Die Tour ging recht lang, erst um 1 war sie vorbei. Ich zog los, das letzte Geld auf den Kopf zu hauen. Ich kaufte bosnischen Kaffee, ging ein letztes Mal (Pizza) essen und verfütterte die Reste an ein paar bettelnde Kinder. Dann gings wieder bergauf. Immerhin im Tshirt, aber so stark schwitzte ich nicht, was heute ja auch gut so war. Ich kaufte noch etwas Obst für die Fahrt und ging dann zu Katzenwäsche, Umziehen und Rucksack holen ins Hostel. Um drei startete ich von dort. Bevors zur Straßenbahn ging, gabs noch einen Cappuccino. Da ich das letzte Mal ja recht lange warten musste, gings heute recht früh zur Tram und klar, sie kam sofort! Daher war ich schon um vier am Busbahnhof und musste noch eine Stunde totschlagen. Das letzte Geld in eine Cola light investiert und etwas dumm rum gestanden. Während ich wartete, wurde prompt der erste Flixbus von einem Stadtbus angefahren, zum Glück nicht meiner, denn der startete dann später.
Krass, drei Flixbusse fahren hier um 5 gleichzeitig los nach München. Unterwegs werden dieselben sechs Orte angesteuert, in Deutschland dann auch noch Ingolstadt und Nürnberg, bevor sie nach Hamburg, Berlin und noch wohin getrennt fahren. Logistisch totaler Käse, wäre so viel einfacher, wenn jeder Bus an zwei Orten ein- und an einem ausladen würde. Denn Pause machten auch alle Busse zusammen, ein Umstieg wäre problemlos möglich und die Fahrzeit sicher schon eine Stunde kürzer.
Aber gut, ist halt so, von 5 bis 8 wurde der Bus also bis zum letzten Platz vollgeschlichtet, dann gabs erstmal ne halbe Stunde Pause, wo alle raus mussten. Gegen 10 waren wir an der Grenze nach Kroatien, wieder alle raus. Und wieder Pause, aber immerhin durften wir sitzen bleiben. Kurz vor 1 das gleiche Spielchen nach Slowenien rüber. Der Typ hat meinen Perso nicht mal richtig angekuckt, aber Hauptsache, mich mal wecken, wenn ich schon mal schlafen kann!

Friday, September 7, 2018

7.9.18 Sarajevo - ganz schön schwere Kost

Heute schlief ich ganz gut in meinem super bequemen Dormbettchen. Um dreiviertel 8 stand ich auf, packte und lief mal wieder zum Bus. Unterwegs deckte ich mich mit etwas Proviant ein. Ich war zu früh am Busbahnhof, der Bus war noch nicht mal da, also gabs noch einen Cappuccino. Um 9 war dann Abfahrt. Es ging wieder landschaftlich wunderschön am Fluss zwischen Bergen entlang. Zwischendurch war es eher der ein oder andere See, bin mir da nicht so sicher. Und es war wieder ziemlich kalt. Für den Nachtbus morgen wird alles, was wärmt, eingepackt.
Um halb 12 waren wir in Sarajevo und ich sah meine Tram davon fahren... 20 Minuten später kam die nächste. 100% aus kommunistischen Zeiten, Fahrgefühl wie in der Achterbahn. Laut google und Hostel sollte ich dann in einen Bus umsteigen. Da stand ich halt mal ne halbe Stunde, ein paar Busse kamen, meiner nicht. Ich checkte die Karte 1,3km, und beschloss zu laufen. Steil bergauf natürlich! Richtig steil... Mal wieder ein Workout...
Oben angekommen erwartete mich aber ein perfektes Hostel. Sauber, freundlich, hell und mit viel Platz. Ich bezog meinen Dorm, dank Nachsaison werden nur 3 statt 6 Betten belegt, finde ich klasse. Ich zog mich um, holte mir die wichtigen Infos an der Rezeption und lief wieder bergab. Mein Programm für heute war alles andere als spaßig, aber ich wollte das lieber heute durchziehen und meinen letzten Tag morgen mit positiveren Eindrücken beenden.
Erster Stopp war das War Childhood Museum. Dort sieht man 50 Dinge, die für Kinder des Bosnienkriegs eine wichtige Erinnerung darstellen, jeweils mit der Geschichte, die dahinter steckt. Insgesamt hat das Museum 4000 solche Gegenstände, die im Wechsel ausgestellt werden. Inzwischen auch ein paar Sachen aus Syrien und anderen Kriegsgebieten. Das war das erste Mal, dass ich alle Infotafeln in einem Museum gelesen habe. Echt traurig, teils aber auch schöne Erinnerungen. Viele Spielsachen, oft selbst gebastelt oder aus Hilfslieferungen. Eine Tagebuch einer Schwester, die getötet wurde, Schokopapiere, die wie Fußballsticker getauscht wurden. Was mich besonders mitgenommen hat, war die Tatsache, dass all diese Kinder ja ungefähr in meinem Alter sind! Am Ausgang gabs dann noch ein Stück Schoki, hilft ja bekanntlich immer!
Zum Verdauen ging es mal wieder bergauf zum Yellow Fort, wo man einen guten Blick auf die ganze Stadt hat. Unterwegs hab ich mal drauf geachtet, es gibt immer noch zig Häuser, an denen man die Einschläge von Granatsplittern sehen kann. Oben gabs nen tollen Ausblick - leider auch auf die nahenden Regenwolken. Ich beschloss, das schlechte Wetter im Café auszusitzen. Mit zweimal Cappuccino und einigen Katzen zum Kuscheln. Leider wurde es immer kälter und windiger, mit Kleid und Flipflops begann ich zu frieren. Der Regen setzte natürlich erst ein, als ich wieder runter lief. Aber es ging noch so, ich schaffte es zum nächsten Museum. Leider gab es in Bosnien ja neben dem Krieg - als ob das nicht schon reichen würde - auch noch den Genozid und die Konzentrationslager, in denen tausende Menschen umgebracht wurde. Wieder einmal zeigt sich, dass Menschen aus der Vergangenheit nichts dazu lernen.
Man sollte sich viel öfter darüber freuen, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht, anstatt sich über jeden Scheiß aufzuregen! Wir sollten froh sein, in einem Land zu leben, in das so viele Menschen kommen wollen. Und ein bisschen auch stolz darauf. Und mal darüber nachdenken, wieso diese Menschen nach Deutschland wollen. An alle, die immer nur über Flüchtlinge schimpfen, würdet ihr nicht auch alles dafür geben, in ein sicheres Land zu kommen, wenn jeden Tag Bomben auf euer Haus fielen? Aber nein, ihr seht nur die kriminellen und die, die kommen, um auf der faulen Haut zu liegen. Klar gibt es die, aber von der Sorte gibt es mindestens genauso viele, die vorher auch schon da waren. So, meine Meinung, wem die nicht passt, der darf sich gerne aus meiner Facebook-Freundesliste und meinem Leben löschen!
Als ich aus dem Museum wieder draußen war, hatte es aufgehört zu regnen, war aber echt kalt. Ich hatte Hunger, aber die Gänsehaut jagte mich erstmal qieder bergauf zum Hostel. Da wurde es wenigstens warm. Warm anziehen und wieder runter, Essen suchen. Im Gegensatz zu Dubrovnic gibts hier reichlich Cafés, aber ein vernünftiges Restaurant wollte erst gefunden werden. Dann gabs Salat und Nudeln Quattro Formaggi. Und zur Verdauung gings den Berg zum dritten Mal hoch. Ich traue mich zu wetten, trotz Kilimajaro letztes Jahr hab ich dieses Jahr insgesamt mehr Höhenmeter gemacht. Das war mir nie klar, aber dieser Balkan ist ein einziges Gebirge!
Wieder oben gings in die Dusche und dann in meinen komplett deutschen Dorm. Jetzt liegen wir hier alle aufm Bett und machen nix mehr ;-) Blog ist fertig, Bilder gibt der Tag nicht wirklich her. Morgen ist dann mein allerletzter Urlaubstag. Mittags gibts noch ne Walking Tour, dann was essen und um 5 Uhr nachmittags fährt der Flixbus nach München los. Der nächste Blog kommt also entweder aus dem Bus oder dann schon wieder aus der Heimat :-(

Thursday, September 6, 2018

6.9.18 Mein letzter Länderpunkt: Bosnien Herzegowina

Die Nacht heute war sehr ruhig, trotzdem wachte ich ständig auf. Kurz vor sieben stand ich auf, packte und machte mich auf den Fußweg zum Bus. Heute lagen gleich drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen, bin ich froh, dass ich wegkomme. Wieder kostete mein Rucksack 1 Euro extra, ist hier wohl so üblich. Um 8 gings los, kühl, aber nicht völlig eisig. Es ging von Dubrovnic nach Mostar in Bosnien Herzegowina. Und damit kommen wir zur heutigen Preisfrage: Wie viele Grenzübergänge muss man wohl passieren, um von Kroatien in diese Stadt im Nachbarland zu kommen? Wisst ihr nicht? Glaubt man auch nicht, es sind drei! Man fährt nach Bosnien, wieder nach Kroatien und wieder nach Bosnien. Bzw. man steht, die reine Fahrzeit wäre wohl die Hälfte, so dauerte es gut vier Stunden.
Die erste hatte ich, links sitzend, einen tollen Blick auf die wunderschöne Küste. Die Asiatin vor mir konnte leider nicht so viel kucken, denn die böse Sonne schien immer wieder mal zu uns herein und dann musste sie immer ganz schnell den Vorhang zu machen...
Kurz nach 12 waren wir am Ziel, ich hob Geld ab, hier haben die Mark (hatten tatsächlich die D-Mark nach dem Krieg und wenn ich so drüber nachdenke erklärt das auch den Wechselkurs) und kaufte für morgen ein letztes Ticket. Dann gings ca. 1,5km zu Fuß zum Hostel, erst ebenerdig, dann Treppen hoch wie gestern, aber etwas kürzer. Das Hostel hier ist der Hammer. Recht groß, neu, super sauber und mit 8€ im Viererzimmer extrem günstig. Der Name Design Hostel passt auch. Ich wohne in Berlin, nebenan ist Stuttgart. Der Besitzer kommt aus Deutschland... Ich checkte ein, bekam wie immer eine Karte mit allen Infos und los gings in die Altstadt. Erstmal brauchte ich einen Cappuccino und was süßes, so viel hatte ich heute noch nicht gegessen. 
Dann gings zur Stari Most, zur Alten Brücke, dem Tourimagnet hier. Vor etwa 500 Jahren war sie mit 30m Bogenspannweite und 23m Höhe die größte solche Brücke der Welt. Und seitdem springt man von ihr ins Wasser (ok, ich ausnahmsweise mal nicht, ist schon ne Hausnummer, als Touri zahlt man da 25 Euro dafür). Normal springen hier Locals und die Zuschauer bezahlen. Nicht aber heute und die nächsten Tage, denn am Samstag ist Red Bull Cliff Diving. Heißt, gerade springen die echten Profis, die Brücke ist zu niedrig, ein Turm steht drauf, bei RB springt Mann aus 27m. Frau aus 24m. Hammer! Heute war freies Training, schade dass ich morgen weiter muss. Wers kucken will, es wird auf Red Bull TV übertragen - wer das hat - oder auch im Internet, ich glaub, das lohnt sich wirklich! Habe daher heute ein paar Menschensuchbilder für euch ;-)






Zum Glück war das Training irgendwann beendet, dann sprangen noch drei Touris und überlebten. Zum Glück deshalb, weil ich sonst immer noch dort sitzen würde! 
Ich holte mir ein Eis, hier bekommt man für 2 Euro 4 Kugeln und damit viermal so viel wie in Dubrovnic! Dann schlenderte ich noch etwas durch die Gassen, den sehr touristischen Bazar und kam zu einem alten türkischen Haus, das man besichtigen kann. War nicht so der Knaller, aber ok.
Nachdem ich mit mit einem eisigen Kaffee gestärkt hatte, gings um 5 zur Free Walking Tour. Deutsche Übermacht und bekannte Gesichter von der letzten Tour... Ich bewege mich mal wieder auf einer festen Reiseroute! Die Tour war wieder einmal super. Der Guide hatte viele Bilder aus der Zeit vor und nach dem Krieg. Erst wurde die Stadt vom Berg aus von den Serben bombardiert. Später lief mitten durch Mostar die Angriffslinie zwischen Bosniern und Kroaten. Viel blieb hier nicht stehen, auch die alte Brücke war völlig zerstört. Heute ist das meiste wieder aufgebaut. Und bei ein paar alten kommunistischen "Prachtbauten" muss man, offen gestanden, froh sein, dass da jemand gut gezielt hat! 

Um halb 8 war die Tour zu Ende und ich machte mich auf zur Futteraufnahme. Ich hatte eine Hostelempfehlung und die sorgte neben einem free Rakia und Nachtisch für eine sehr leckere Veggie-Platte und einen griechischen Salat mit cremigem Feta. Mit Bier für 12 Euro, hier sind die Preise wieder balkanisch! Dann gings Richtung Hostel und in die Dusche. Danach quatschte ich noch etwas mit meiner momentan einzigen Mitbewohnerin. Wir tauschten Tipps aus, da sie genau in der Gegenrichtung unterwegs ist. Jetzt sitz ich im Aufenthaltsraum und tippe Blog. Morgen gehts dann nach Sarajevo und übermorgen... Hm, naja, nächstes Jahr sind die Ferien zum Glück ja länger ;-)

Wednesday, September 5, 2018

5.9.18 Menschenmassen in Dubrovnic


Gestern Abend war die AC aus, als ich ins Bett bin. Klar, hatte ich jetzt doch eine dicke Decke! Um 3 wachte ich auf, es war heiß, die Luft zum Schneiden. Da machte ICH (!) die Klima an! Die Decke brauchte ich trotzdem nicht ;-) Um halb 8 stand ich auf, packte und lief über Bäcker zum Bus. Typisch, Ticket schon sauteuer, Gepäck kostet nochmal nen Euro! Schon ziemlich dreist! Um halb 9 ging die Fahrt los. Über eine Stunde lang bis wir überhaupt am äußeren Ende der Bucht waren. Inzwischen hatte ich schon Pulli und Hosenbeine an...
Kurz nach der Bucht kam auch schon die Grenze. Hier mussten mal wieder alle aussteigen. Auf der kroatischen Seite warteten wir bestimmt eine Stunde bis wir überhaupt dran kamen. Ob das jetzt EU Außengrenze ist oder ob es ihnen einfach Spaß macht, man weiß es nicht. Kurz vor eins waren wir dann doch in Dubrovnic. Der Bus fuhr 200m an meinem Hostel vorbei, hielt dann aber 2km und einige Höhenmeter entfernt. Ich hob Geld ab, beschissener Wechselkurs, teuer wie alles hier. Ich kaufte für 18 Euro ein Ticket für morgen nach Mostar und fuhr mit dem Stadtbus Richtung Zentrum. Dann gings trotzdem noch einige hundert Meter und viele Stufen zum Hostel.

Der Blick ist gigantisch, das Hostel klein und sauber. Und seltsam. Eher eine Wohnung. Man wird erschlagen von Regeln. Die hängen überall und wiederholen sich ständig. Vom Prinzip her: Mach ab 9 bloß keinen Mucks mehr, schwing deinen Hintern früh vor 10 raus, sonst zahlst du einen Extratag und wenn du dein Gepäck hier stehen lassen willst, ist das fast genauso teuer. Macht die Sache ziemlich unsympathisch. Es gibt keinen Aufenthaltsraum, nur die Terrasse, wo ich gerade im Dunkeln sitze. Das Licht hat einen Bewegungsmelder, der geht natürlich nicht auf der Bank...
Ich bezog mein Zimmer und startete gegen 2 wieder in die Altstadt. Also alle Stufen wieder runter. Unterwegs kaufte ich noch etwas Obst im Supermarkt. Spätestens ab dem Stadttor gings zu wie auf dem Rummel, Menschenmassen! Genauso schlimm wie erwartet. Ich lief etwas durch die Gassen, stoppte für einen teuren Cappuccino, wobei ich noch Glück hatte, dass gerade viel frei war, die nächsten, die nur was trinken wollten, wurden direkt abgewiesen... 
Dann schlenderte ich weiter durch die echt schöne Altstadt. Gelegentlich fand ich auch mal eine leere Gasse mit nur ein paar Katzen. 

Irgendwann zahlte ich dann mein gut 20€ (!) Eintritt und durfte auf die Stadtmauer, auf der man einmal außenrum laufen kann. Das Geld ist das sicher nicht wert, aber man muss es halt gesehen haben. Wenn man mal hochrechnet, was die damit verdienen... Übrigens erkennt man auf den Bildern gut, welche  wenigen Häuser noch alte Ziegel auf dem Dach haben. Alle anderen wurden bei der Bombardierung 1991/92 zerstört. Zum Glück aber fast nur die Dächer. 

Gegen 5 Uhr war ich einmal rum und es begann kurz zu regnen. Und plötzlich war die Stadt echt leer, alle standen irgendwo unter einem Torbogen und man konnte sich frei bewegen ;-) Ich hatte Hunger und bekam ein kleines Fastfood Restaurant empfohlen. Für etwa 8 Euro gabs ein Thunfisch Wrap, recht lecker und es machte sogar satt! Danach hatte der Regen aufgehört, ich lief zum Stadttor, streichelte eine Katze und schon startete die Free Walking Tour. In gut 1,5h bekam ich nochmal erklärt, was ich vorher gesehen hatte. Um halb 8 war Schluss, ich gab dem Guide meine letzten Kunos und lief mit einem kurzen Stopp im Supermarkt (der nimmt Karten) hoch zum Hostel. Ich duschte, warf alles wieder in den Rucksack und setzte mich mit einem Bier auf die dunkle Terrasse. Aus Mangel an Alternativen gehts dann wohl bald ins Bett...
Ach ja, fragt mich bitte nicht nach irgendwelchen Drehorten von Game of Thrones, ich hab nicht eine Folge gesehen. Sollte ich was entscheidendes fotografiert haben, freut euch!

Suchbild: Wer findet die meisten schlafenden Katzen?

Tuesday, September 4, 2018

4.9.18 Kotor und Bötchen fahren

Heute Nacht wars nicht ganz so kalt, ich war schließlich vorbereitet. Dafür hat irgendein Idiot die AC früh auf 22 Grad runter gedreht. Als ich das später dem Mädel an der Rezeption erzählt hab, hat sie mich gleich mit einer dicken Decke versorgt, hätte ich da mal früher gefragt! Ich lief erstmal zum Busbahnhof gleich ums Eck und kaufte für morgen ein Ticket nach Dubrovnic.17 Euro für grad mal drei Stunden! Draußen war es auch recht kühl und ziemlich wolkig. Dann gings noch zum Bäcker und in den Supermarkt. Zurück im Hostel gabs Frühstück und gegen halb 10 lief ich ins Zentrum. Noch war es schön ruhig, das aktuelle Kreuzfahrtschiff hatte sich noch nicht ausgekotzt!
Ich fand ein süßes Café mit Cappuccino für faire 2 Euro, wo ich gleich auf zwei blieb. 
Später baute ein Musikertrio daneben auf und spielte richtig gut. Klassiker und aktuelles mit Geige, Akkordeon und Trommel. Da klingt sogar Despacito klasse, hätte die spanische Trulla am Nebentisch nicht mitgesungen. Textsicher war sie ja, aber leider voll neben dem Takt...
Um halb 12 startete eine kurze Walking Tour, nur für eine Stunde, aber nicht schlecht. Auch hier wurde der kostengünstige Weg ins Fort angepriesen. Danach schlenderte ich einmal auf der Stadtmauer entlang, kaufte etwas Obst und trank noch einen angeblich frische Osaft. Hm, irgendwie schmeckte der v.a. nach Zitrone... Um drei sollte es zu einer kleinen Bootstour gehen. Ich war schon dort, entschied mich aber, schnell noch im Hostel die Regenjacke zu holen. Es waren ganz schön dunkle Wolken am Himmel, Speedboat fahren erschien mir da etwas frisch, eine weise Entscheidung, wie ich noch merken sollte!
Zurück am Boot war das erste auch schon voll und los ging die Fahrt. 10 Mann an Bord, die Hälfte vom Hostel, das die Tour auch empfiehlt. Erst ging es Richtung Perast, wo ich gestern schon war. Und die Jacken waren schnell angezogen, denn es war erst frisch und dann begann es zu pissen! So ein Sch...!



Erster Stopp war eine kleine künstlich angelegte Insel vor Perast, auf der ein Kirchlein steht. DIE Attraktion von Perast. Für 5 Euro kann man von dort hinfahren. Leider kam zeitgleich mit uns ein sehr großes Ausflugsschiff, neben vielen kleinen, die auch noch da waren. Kurz gesagt, die Touridichte war, bezogen auf den Kirchenvorplatz, doppelt so hoch wie beim Petersdom. Die Schlange ins Innere, das auch noch kostete, war etwa genauso lang. Ich beschränkte mich auf ein paar Bilder von außen. Immerhin hatte es fast aufgehört zu regnen. Und gleich zwei Caches wurden gemacht. Wie auch immer die da liegen können. Dank Abstandsregel (für Muggel, Mindestabstand 161m) hätte man bei dieser riesigen Insel für den 2. eigentlich 130m schwimmen müssen...
Nach einem letzten kurzen Aufbäumen hörte der Regen komplett auf und auf der Weiterfahrt brauchten wir die Jacken wirklich nur noch gegen den Wind. Wir fuhren bis ganz hinaus aufs offene Meer. 
Kuckt euch mal die Karte von der Bucht von Kotor an, das ist echt weit, selbst im Speedboat dauerte es über eine halbe Stunde. Am Eingang zur Bucht befindet sich eine alte Gefängnisinsel aus dem 2. Weltkrieg. 

Darf man leider nicht mehr betreten, da sie bald zum Luxushotel umgebaut wird :-(
Nochmal zehn Minuten ging es weiter übers offene Meer mit deutlich größeren Wellen bis zur Blue Cave, einer großen Höhle, in die kleine Boote rein fahren können. Auch wenn der Eingang nicht so groß wirkt. 
Innen wird dann zum Baden gestoppt, während das Boot auf der anderen Seite wieder raus fährt und man selbst hinterher schwimmt. 
War ganz nett, aber kein Vergleich zu unserer privaten kleinen Höhlentour mit Alex bei Ulcinj.
Auf dem Rückweg gings dann noch kurz in einen alten Tunnel, ebenfalls aus dem 2. Weltkrieg. Dort wurden damals Uboote versteckt. 

Kurz vor Kotor kam uns das Kreuzfahrtschiff entgegen, so wirkt das halt nochmal riesiger. 
Aber ich will da echt nicht mehr tauschen! Dann ist es ja immer voll, wenn man irgendwo hin kommt! So kann man sich zumindest auf kreuzfahrtschifffreie Zeiten freuen!
Gegen 6 waren wir zurück im Hafen. Schön warm war es! Ich hatte echt Hunger. Der Guide heute Mittag hatte eine Pizzeria empfohlen, die ich jetzt suchte. Sehr klein und nur Plätze innen, kuschelig warm dank Pizzaofen. Kam mir sehr recht. Und die Pizza war spitze! Kleine Tomaten, Mozzarella und Rucola, als Italienflagge angeordnet. Groß, lecker und mit unter 10 Euro hier auch noch sehr günstig. Nur lange sitzen bleiben konnte man nicht, die nächsten warteten schon. Aber ich war satt und zufrieden und freute mich eh auf eine heiße Dusche im Hostel. Also nichts wie zurück. Die Dusche war echt toll, jetzt ist mir wieder richtig warm und dank dicker Decke wird das auch heute Nacht so bleiben!
Ich packte meine Sachen, da es morgen wieder recht früh los geht und ich nicht alle wecken möchte. Jetzt lieg ich auf der gemütlichen Eckbank in der großen Wohnküche, schreibe Blog und kucke der Asiatin beim Kochen zu. Riecht unglaublich nach Kohl! Sonst sieht man im Hostel fast nur Nudeln beim Kochen... Und das auch in Asien ;-) Essen ist fertig, die hat sogar ihre Stäbchen mit ;-) Das nächste Mal in Asien pack ich auch ne Gabel ein :P

Monday, September 3, 2018

3.9.18 Kotor und Perast


Heute Nacht wars kalt! Die AC zeigte zwar 25 Grad an, aber unter dem dünnen Betttuch hab ich gefroren und nacheinander Leggins, Pulli und Kuschelsocken angezogen. Wirklich ausgeschlafen war ich heute früh aber nicht. Kurz nach 8 stand ich auf und holte im Supermarkt gegenüber Fladenbrot und diesen frischkäseartigen Feta. Ich frühstückte, dann gings durch den Ort und auf der anderen Seite steil den Berg hinauf. Ich wollte ins alte Fort. Geht man durch den Ort rein, zahlt man 8 Euro Eintritt. Außenrum und von oben durchs Fensterloch gehts umsonst. Das erfährt man in jedem Hostel und auch in der Touri-Info... 
Der Weg war gar nicht so steil, aber 200 Höhenmeter wollen trotzdem erkämpft werden. Oben stand eine süße kleine Kirchenruine, wo ich kurz im Schatten Pause machte. Und schon kam die erste kleine Katze auf mich zu, wollte gestreichelt werden und kuckte hungrig. Also hab ich mal die Reste meiner Fetasemmel ausgepackt, die kleine war richtig hungrig! Kurz darau kamen auch noch 2 etwas größere, so dass auch mein letztes abgepacktes Schokohörnchen dran glauben musste. 

Dann gings zur Burgmauer und durchs Fenster, das tatsächlich mit der Markierung des Wanderweges gekennzeichnet ist! 
Innen gings noch ein gutes Stück weiter die Treppen hoch bis zum höchsten Punkt, wo man einen tollen Blick auf die Stadt, die Bucht und das aktuelle Kreuzfahrtschiff hat...

Runter gings über die Treppen mit ordentlich Gegenverkehr, die alle brav gezahlt hatten. Durchs Drehkreuz hinaus traf ich auf zwei Urlauber die gerade diskutierten, ob der Eintritt sich lohnen würde. Hab ihnen mal weiter geholfen und schon waren sie glücklich.
Ich suchte mir ein kleines Café,  trank einen Cappuccino und war auch glücklich. Ich kaufte etwas Obst und lief zur Bushaltestelle,  wo der Bus nach Perast fahren soll. Angeblich immer zur vollen Stunde. Während ich wartete, konnte ich mal wieder drei lustige Asiaten beobachten. Die standen da mit einer Hafen-Stewardess und warteten auf ihren Hotelshuttle. Gepäck hatten sie, das reicht locker für 6 Wochen ohne Laundry. Kaum kam ein Sonnenstrahl durch die heute recht flächendeckenden Wolken, da sprangen sie mit dem Schrei "Hot" in den Schatten. Lustiges Völkchen eben. Gut, der Bus kam dann natürlich nicht um 12, sondern um halb 1. Ne halbe Stunde später war ich dann in Perast. Größe Fischerdorf, Kirchendichte wie in Rom. Keine Autos im Ort, für die Größe noch ziemlich überlaufen, aber echt süß. 
Ich lief erstmal die Küste lang, wo einen zig Bootsfahrer zu einer kleinen Insel mit Kirche übersetzen wollen. Dann lief ich mal etwas treppauf in den Ort und schon war ich komplett allein. Nur eine Katze fand mich, ließ sich kraulen und wollte mir nicht mehr von der Seite weichen. 

Wieder am Ufer legte ich mich etwas in die Sonne. Kein Strand, nur Betonterrassen und Fels. Trotzdem hab ich mich geärgert, dass ich nix zum Baden mit hatte, wäre trotzdem ganz nett gewesen.
Gegen drei quälte mich der Hunger, ich wählte eines der vielen Restaurants direkt am Wasser und bestellte schwarzes Risotto. Super lecker, aber portionstechnisch können die schon noch lernen...Preise können sie schon! Dann gammelte ichnoch etwas rum, beobachtete das nächste riesige Kreuzfahrtschiff, das in die Bucht kam und las etwas. Später gabs einen Cappuccino mit einem leckeren amerikanischen Käsekuchen. Um halb sechs kam fast pünktlich der Bus zurück. Ich saß noch etwas an einem Aussichtspunkt auf der Mauer, da wars aber recht windig, so dass ich auf meine Mauer vorm Hostel umzog. Hier ist es angenehm windstillt. Inzwischen ist es kurz vor acht, der Blog ist fertig. Dann werde ich mal duschen gehen und kucken, was hier heute noch so geht...

Sunday, September 2, 2018

2.9.18 Weiter nach Kotor

Heute früh war ich wieder gegen halb 8 wach, packte fertig und hatte dann noch etwas Zeit zum Lesen. Um 10 sammelten mich die Schweizer samt Rucksack auf dem Weg zum Strand ein. Es gab die obligatorischen zwei Cappuccini und die gemütliche Rumgammelzeit. Gegen halb 1 gings dann ans Verabschieden, war schon ne sehr schöne Zeit mit sehr netten Leuten. Dann fuhr ich mit Pascal los in Richtung Kotor. Er wollte seine Freundin dort vom Flughafen abholen, Win Win Situation! Beim Bäcker holten wir uns noch Burek, dann gings die Küste entlang. Eigentlich echt wunderschön, Steilküste, rechts die Berge, die dem Land den Namen geben, links das Meer. Ohne die unzähligen Hotelklötze wäre es noch schöner...
Kurz vor drei war ich am Ziel, bei meinem Hostel in Kotor. Es liegt direkt am Meer in der Bucht von Kotor. Die ist so geformt, dass man hier rundherum von Bergen umschlossen ist, würde es nicht nach Salz riechen, könnte man meinen, man ist an einem See. Ok, die beiden Kreuzfahrtschiffe deuten auch auf Meer hin... Ich checkte ein und landete in einem schönen 10er Dorm mit Vorhängen. Alles sehr sauber und recht neu. Ich erkämpfte mir ein Bett weit weg von der AC und packte mein Zeug aus. Immerhin bleibe ich hier nochmal für drei Nächte. 

Dann gings in die Stadt, gleich ums Eck. Netterweise legte das erste Schiff gerade schon ab. Kotor ist ein süßes kleines Städtchen, leider völlig überlaufen. Mit Stadtmauer, drei Toren und vielen Gassen zum Verlaufen. Eigentlich eher ein riesiges Restaurant mit Souvenirshop... Aber schon echt putzig. Wird auch gerne als Mini-Dubrovnic bezeichnet.


Ich ließ mich etwas treiben und der Hunger brachte mich dann zu einem Teller Nudeln mit Tomatensoße. Wollte mal was ganz einfaches. Danach gings ins Katzenmuseum. Unzählige Bilder, Postkarten, Münzen und was weiß ich nicht alles mit Katzen drauf. Unspektakulär, aber mit den Einnahmen werden die Katzen im Ort gefüttert. Und davon gibts echt viele! Der Fütterplatz ist sogar meinem GPS bekannt! Ganz viele Kuschelkatzen, natürlich auch Katzenkinder!

Später gabs noch ein leckere Eis, dann schlenderte ich zum Hafen zurück und setzte mich vorm Hostel auf eine Mauer am Wasser, wo ich noch etwas las während es finster wurde. 
Jetzt sitze ich direkt vorm Hostel auf der Bank und schreibe Blog. Viel mehr Action wird es heute auch nicht mehr geben...