Thursday, September 6, 2018

6.9.18 Mein letzter Länderpunkt: Bosnien Herzegowina

Die Nacht heute war sehr ruhig, trotzdem wachte ich ständig auf. Kurz vor sieben stand ich auf, packte und machte mich auf den Fußweg zum Bus. Heute lagen gleich drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen, bin ich froh, dass ich wegkomme. Wieder kostete mein Rucksack 1 Euro extra, ist hier wohl so üblich. Um 8 gings los, kühl, aber nicht völlig eisig. Es ging von Dubrovnic nach Mostar in Bosnien Herzegowina. Und damit kommen wir zur heutigen Preisfrage: Wie viele Grenzübergänge muss man wohl passieren, um von Kroatien in diese Stadt im Nachbarland zu kommen? Wisst ihr nicht? Glaubt man auch nicht, es sind drei! Man fährt nach Bosnien, wieder nach Kroatien und wieder nach Bosnien. Bzw. man steht, die reine Fahrzeit wäre wohl die Hälfte, so dauerte es gut vier Stunden.
Die erste hatte ich, links sitzend, einen tollen Blick auf die wunderschöne Küste. Die Asiatin vor mir konnte leider nicht so viel kucken, denn die böse Sonne schien immer wieder mal zu uns herein und dann musste sie immer ganz schnell den Vorhang zu machen...
Kurz nach 12 waren wir am Ziel, ich hob Geld ab, hier haben die Mark (hatten tatsächlich die D-Mark nach dem Krieg und wenn ich so drüber nachdenke erklärt das auch den Wechselkurs) und kaufte für morgen ein letztes Ticket. Dann gings ca. 1,5km zu Fuß zum Hostel, erst ebenerdig, dann Treppen hoch wie gestern, aber etwas kürzer. Das Hostel hier ist der Hammer. Recht groß, neu, super sauber und mit 8€ im Viererzimmer extrem günstig. Der Name Design Hostel passt auch. Ich wohne in Berlin, nebenan ist Stuttgart. Der Besitzer kommt aus Deutschland... Ich checkte ein, bekam wie immer eine Karte mit allen Infos und los gings in die Altstadt. Erstmal brauchte ich einen Cappuccino und was süßes, so viel hatte ich heute noch nicht gegessen. 
Dann gings zur Stari Most, zur Alten Brücke, dem Tourimagnet hier. Vor etwa 500 Jahren war sie mit 30m Bogenspannweite und 23m Höhe die größte solche Brücke der Welt. Und seitdem springt man von ihr ins Wasser (ok, ich ausnahmsweise mal nicht, ist schon ne Hausnummer, als Touri zahlt man da 25 Euro dafür). Normal springen hier Locals und die Zuschauer bezahlen. Nicht aber heute und die nächsten Tage, denn am Samstag ist Red Bull Cliff Diving. Heißt, gerade springen die echten Profis, die Brücke ist zu niedrig, ein Turm steht drauf, bei RB springt Mann aus 27m. Frau aus 24m. Hammer! Heute war freies Training, schade dass ich morgen weiter muss. Wers kucken will, es wird auf Red Bull TV übertragen - wer das hat - oder auch im Internet, ich glaub, das lohnt sich wirklich! Habe daher heute ein paar Menschensuchbilder für euch ;-)






Zum Glück war das Training irgendwann beendet, dann sprangen noch drei Touris und überlebten. Zum Glück deshalb, weil ich sonst immer noch dort sitzen würde! 
Ich holte mir ein Eis, hier bekommt man für 2 Euro 4 Kugeln und damit viermal so viel wie in Dubrovnic! Dann schlenderte ich noch etwas durch die Gassen, den sehr touristischen Bazar und kam zu einem alten türkischen Haus, das man besichtigen kann. War nicht so der Knaller, aber ok.
Nachdem ich mit mit einem eisigen Kaffee gestärkt hatte, gings um 5 zur Free Walking Tour. Deutsche Übermacht und bekannte Gesichter von der letzten Tour... Ich bewege mich mal wieder auf einer festen Reiseroute! Die Tour war wieder einmal super. Der Guide hatte viele Bilder aus der Zeit vor und nach dem Krieg. Erst wurde die Stadt vom Berg aus von den Serben bombardiert. Später lief mitten durch Mostar die Angriffslinie zwischen Bosniern und Kroaten. Viel blieb hier nicht stehen, auch die alte Brücke war völlig zerstört. Heute ist das meiste wieder aufgebaut. Und bei ein paar alten kommunistischen "Prachtbauten" muss man, offen gestanden, froh sein, dass da jemand gut gezielt hat! 

Um halb 8 war die Tour zu Ende und ich machte mich auf zur Futteraufnahme. Ich hatte eine Hostelempfehlung und die sorgte neben einem free Rakia und Nachtisch für eine sehr leckere Veggie-Platte und einen griechischen Salat mit cremigem Feta. Mit Bier für 12 Euro, hier sind die Preise wieder balkanisch! Dann gings Richtung Hostel und in die Dusche. Danach quatschte ich noch etwas mit meiner momentan einzigen Mitbewohnerin. Wir tauschten Tipps aus, da sie genau in der Gegenrichtung unterwegs ist. Jetzt sitz ich im Aufenthaltsraum und tippe Blog. Morgen gehts dann nach Sarajevo und übermorgen... Hm, naja, nächstes Jahr sind die Ferien zum Glück ja länger ;-)

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