Wednesday, August 15, 2018

15.8.18 Priština, Peja und jetzt Prizren - keine Stadt ohne P im Kosovo

Nach einer weiteren sehr ruhigen Nacht wachte ich gegen halb 8 auf. Ich döste noch etwas, Frühstück gabs eh erst in einer Stunde. Dann packte ich, ging essen und dann meine Katze suchen. Ich konnte sie von der Mauer retten und noch etwas mit ihr spielen. Gegen dreiviertel 10 startete ich dann zur nächsten Bushaltestelle. Ich kam zeitgleich mit dem Bus an und fuhr etwa eine halbe Stunde nach Dečani. Dort ist wohl das bedeutendste der vier Unesco Kloster des Kosovos. Ich stieg aus, ging ins erste Café und fragte, ob ich meinen großen Rucksack dort lassen dürfte. Klar durfte ich. Dafür trank ich einen Macchiato mit großzügigem Trinkgeld.
Gestärkt lief ich die 2km zum Kloster. Schon unterwegs wurde deutlich, welche Spannungen hier herrschen. Eine Straßensperre, Fotoverbot und einige Armeeautos, die an mir vorbeidüsten. Die serbischen Mönche sind wirklich nicht beliebt... Ob man das den Albanern übel nehmen kann, denen selbst so viel Leid widerfahren ist, ich denke nicht wirklich. Nachdem die letzte Sperre in Form einer Ziegenherde überwunden war, stand ich vorm Kontrollpunkt am Klostereingang. Gegen Abgabe meines Passes bekam ich eine Besucherkarte. Schnell noch verhüllen und Rucksack abstellen, dann durfte ich rein. Fotos mit dem Handy ja, mit der Kamera nein. Wenn mir jemand den Sinn hiervon erklären kann, nur zu!



Das Kloster war auch sehr schön und steht zu recht unter dem Schutz der Unesco. Vor allem die Kirche hat unglaublich viele, detaillierte Fresken. Ich seh da ja immer nur wenig Unterschiede, aber wer sich auskennt, ist hier garantiert begeistert. Nachdem ich alles gesehen hatte, war es halb 12 und ich machte mich auf den Rückweg. Langsam wird es zur Gewohnheit, beim ersten Auto, das von hinten kam, streckte ich den Daumen raus, und schon saß ich mit drei jungen Kosovaren in einem klapprigen alten Golf. Toll! Sie setzten mich direkt bei meinem Café ab. Ich nahm eine weitere Koffeindosis und lief dann wieder schwer bepackt zum Bus. Der kam auch wieder direkt nach mir. Zunächst brachte er mich nach Gjakovë, wo ich mich mit einem Schokocroissant stärkte und wenige Minuten später in den Bus nach Prizren stieg. Klappte fast zu perfekt!
Kurz nach zwei kam ich dort an und lief etwa eine Viertelstunde zum Hostel im Zentrum. Ich konnte direkt einchecken und mein Bett im Dorm beziehen, wieder so einer mit diesen tollen Vorhängen! Und wieder Schuhverbot im Haus und dementsprechend sauber. Sollte eigentlich jedes Hostel machen, macht einen himmelweiten Unterschied. Ich legte mich erstmal für ne halbe Stunde ab, bevor ich mir anhand der gemalten Karte an der Wand die Stadt erklären ließ. Überschaubar. Die erste Empfehlung, die ich ansteuerte, war ein süßer kleiner Laden mit leckeren Smoothies, wo ich mir eine große Ladung Vitamine rein pfiff. Dann schlenderte ich ziellos durch die ziemlich volle, aber sehr charmante Altstadt. Ein Restaurant und Café am nächsten, die besten am Flussufer in der Nähe der alten Steinbrücke. 



Leider sah es dann stark nach Gewitter aus, so dass ich gegen halb 5 zum Hostel zurück kehrte. Und pünktlich um 5 Uhr kamen Regen und kleine Hagelkörner von oben. Mir im Moment egal, ich war im Trocknen und mit mir ein Großteil meines Dorms. Das Spektakel dauerte eine Stunde, erst gegen 6 war es so, dass ich mich wieder hinaus traute. Es tröpfelte immer noch leicht und hatte stark abgekühlt, ich war mit langer Hose und Regenjacke unterwegs (damit die auch endlich mal was von dem Urlaub mitbekommt!) Mein Hunger trieb mich zur zweiten Empfehlung, einem Fischrestaurant. Auch ein super Tipp. Ich hatte Salat, gut gewürzt, und Fisch mit Kartoffeln. Gerade als ich über meinem Salat war, kam eine Großfamilie. Da ich genau so saß, dass man keine zwei Tische zusammenstellen konnte, bot ich natürlich an, einen Tisch weiter zu gehen. Das wurde mir sowas von überschwänglich gedankt, gleich hatte ich ein zweites Bier vor mir stehen. Ich mein, war ja echt kein Act, einmal Hintern hoch und neu platzieren... Gegen halb 8 war dann alles inkl. Gratisespresso verputzt, ich bekam die Rechnung über 6,20€ und da der Kellner scheinbar kein Wechselgeld hatte, sollte ich nur 6 Euro zahlen, dabei wollte ich doch eh Trinkgeld geben. Die sind hier echt süß!
Wieder draußen tröpfelte es immer noch ganz leicht. Der Gang hoch auf die Burg zum Sonnenuntergang über der Stadt fiel damit ins Wasser und es ging ins Hostel zurück. Mein unterster Rückenwirbel findet das aber gar nicht schlecht, der hat sich irgendwie mal wieder von seiner vorgegebenen Position verabschiedet und nervt gerade total, etwas faul rumliegen kommt mir da nur recht; -)
Und genau das tu ich gerade frisch geduscht in meinem Bett, ich bin damit auch nicht allein, das Wetter macht wohl alle etwas faul... Jetzt ist es immerhin schon 9 und das Internet hat sich doch noch entschieden zu funktionieren. Mal sehen, ob es auch zum Fotos Hochladen ausreicht... Und gerade fängt es auch wieder stärker an zu regnen...

No comments:

Post a Comment