Wednesday, August 1, 2018

1.8.18 Sightseeing in Belgrad

Gestern Abend bekam ich dann doch noch einen Mitbewohner. Heute Nacht schlief ich super, wie zu erwarten. Gegen halb acht war ich wach und der Muskelkater von gestern machte sich bemerkbar. Vor allem kann ich kaum den Kopf heben, weil der Nacken so weh tut. Ansonsten eigentlich weniger als beim letzten Mal.
Gegen halb acht quälte ich mich aus dem Bett und begab mich Tablet und einem Tee auf die Terrasse.
Ich wollte doch noch gucken, was ich heute so machen kann. Ein Typ vom Hostel empfahl mir einen kleinen alten Turm, der mein erster Stopp werden sollte. Mit dem Bus ging es nicht in die Stadt, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Der Turm war echt süß, ziemlich alt, auf einem kleinen Hügel und man hatte einen tollen Ausblick. 


Danach konnte ich mit dem Bus direkt bis in die Stadt durchfahren und lief an der Kathedrale vorbei Richtung altes Fort. Ich lief etwas durch die Gegend, doch schon bald wurde der Himmel immer schwärzer. Ein Gewitter zog heran, das mich noch den ganzen Tag verfolgen sollte.


Als die ersten Tropfen fielen, stand ich direkt vor dem Burgcafe, in das ich flüchtete. Besser gesagt, auf seine Terrasse unter einen Sonnen- oder Regenschirm zu einer Tasse Cappuccino. Nach vielleicht einer halben Stunde hörte der Regen auf und ich wagte mich wieder ins Freie. Ich schaute mir ein wenig das Gelände an, als es schon wieder zu tropfen anfing. In letzter Sekunde konnte ich mich in einen Torbogen flüchten, wo schon einige Touries gestrandet waren. Dort harrte ich bestimmt eine weitere halbe Stunde aus. Und das Spiel ging weiter. Als es weniger regnete, startete ich wieder, schaffte es zu einem Cache und so einem gedrehten süßen Gebäckteil, keine Ahnung, wie das heißt. Da wird der Teig auf eine Stange gerollt und rundherum gebacken, dann kommt Zimt und Zucker drauf. Damit musste ich dann schon wieder zum nächsten Torbogen rennen, denn es begann wieder zu pissen.
Langsam begann dieses Spiel doch etwas zu nerven. Ich setzte mich auf eine Steinstufe und begann etwas zu lesen. Es regnet immer stärker, der Gully vor dem Torbogen schaffte die Wassermassen nicht mehr und somit begann das Wasser unter uns langsam zu steigen. Für mich heute kein Problem, denn ich hatte die Jesuslatschen an. Übrigens, wenn jetzt jeder mit Birkenstock rumrennt, können die auch nicht so schlimm sein!
Das Wasser unter uns stieg immer weiter, stand am Ende stellenweise vermutlich 5 bis 10 cm hoch. Damit wurde es dann richtig lustig, denn immer mehr Menschen kamen in Richtung Torbogen, um sich unter zu stellen, und stoppten vor dem kleinen See. Manche kehrten um, andere turnten über ein paar Steine zu uns herein. Besonders lustig, da sie eigentlich alle klatschnass und die Schuhe garantiert auch schon durch waren. Am geilsten waren die mit Flip Flops oder Sandalen, denn nicht einer latschte einfach durch die Pfützen. Manche tapsten auch erst ins Wasser, um dann mit nassen Schuhen über die Steine weiter zu steigen. Definitiv unterhaltsam, während ich warten musste.
Irgendwann schien der Regen dann tatsächlich nachzulassen, das Wasser floss ab und ich beschloss weiterzulaufen. Inzwischen war es auch schon 3 Uhr durch, dank Gewitter hatte ich zwei Stunden verbummelt. Ich lief gemütlich Richtung Innenstadt und schlenderte etwas durch die Straßen.
Um den restlichen Tag in Serbien durchzukommen, brauchte ich dann noch etwas Geld und wollte knapp 20 € am Automaten abheben. Betonung liegt auf wollte... Ich probierte vier Automaten, alle spuckten meine Karte wieder aus. Scheiße. Die DKB wird sie doch nicht mal wieder gesperrt haben? Also rief ich zu Hause an und bat meine Mum, dass sie doch bitte bei der DKB anruft und die Sache klärt. Danke noch mal für deinen Einsatz. Kurz darauf kam der Rückruf von der DKB. Mit der Karte ist alles in Ordnung, allerdings kann man seit einiger Zeit nicht mehr weniger als 50 € abheben. Schön, dass einem das einmal einer sagt! Und auch der Automat könnte ja sagen, dass ich zu wenig Geld abhebe. Witzig hier, der höchste angezeigte Geldbetrag am Automaten liegt bei ca 90 €. Viel Spielraum habe ich hier also nicht. ;-) Aber gut, ich war unglaublich erleichtert, dass die Karte funktioniert. Inzwischen hatte ich allerdings schon knapp 20 €, die ich noch in kroatische Währung hatte, gewechselt.

Nachdem der Stress durchgestanden war, reicht erstmal wieder an Aufregung für die nächsten Tage, guckte ich mir noch die St. Mark's Kirche an und ging dann zu einem klitzekleinen Geocacher treffen im Park. Genau genommen waren wir zu zweit. Zwei Deutsche. Wir unterhielten uns ganz gut. Zum Abschluss des Tages wollte ich mir noch den Sava Tempel angucken, die größte orthodoxe Kirche der Welt. Schon eine ziemlich beeindruckende Kuppel und von innen eine ziemlich beeindruckende Baustelle. Habe noch nie ein so großes Gerüst gesehen.

Von der Kirche lief ich wieder zurück Richtung Stadtzentrum. Unterwegs kam ich an einem kleinen Restaurant vorbei, ich bestellte Focaccia und einen griechischen Salat. Die haben hier überall diesen geilen Schafskäse! Total cremig. Satt und zufrieden lief ich dann zurück zur Bushaltestelle und fuhr zurück zum Hostel. Kaum dort angekommen, öffnete der Himmel auch schon wieder seine Schleusen. Jetzt war mir das aber egal. Ich war im Trocknen. Ich duschte, packte alles zusammen was ich nicht mehr brauchte und begann wieder mal meinen Blog zu sprechen. Geht echt deutlich entspannt dazu. Ich hoffe, dadurch wird er noch länger...
Dann organisierte ich noch etwas den morgigen Tag. Es geht früh mit blablacar nach Timisoara in Rumänien, wo ich am frühen Nachmittag ankomme. Dann habe ich Zeit mir die Stadt anzugucken, abends gegen halb acht fahre ich dann wieder mit blablacar weiter nach Sibiu in Transsilvanien. Somit wird es morgen abend vermutlich noch keinen Blog geben, da ich dort erst recht spät ankomme. Aber keine Sorge, ihr werdet über alles informiert!

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