Dank Ohrenstöpfel und Augenklappe hab ich wunderbar geschlafen bis ca. 8, der halbe Dorm war schon auf den Beinen. Ich zog mich an und sortierte das Chaos, das ich nachts nur mit Stirnlampe bewaffnet gemacht hab. Dann gings in die gemütliche Hostelküche, wo schon einige saßen. Wir unterhielten uns gut und tauschten einige Tips aus. Dann tippte ich meinen Blog von gestern. Gegen halb 11 zog ich dann doch mal los. Erstmal direkt in den kleinen Shop gegenüber, Obst kaufen. Das Hostel ist exakt im Zentrum, hier gibts zwei Plätze, den großen und den kleinen, ich wohne am Torbogen dazwischen.
Somit gings ins schönste Café am großen Platz auf einen Cappuccino und einen Beerensmothie mit etwas Sudoku und Co. Frisch gestärkt machte ich mich ans Sightseeing. Sibiu oder auch Hermannstadt hat eine wunderschöne mittelalterliche Innenstadt mit schönen Häusern, vielen Blumen überall und unzähligen Cafés und Restaurants. Echt voll süß und überschaubar.
Corinna, nur für dich, schon wieder ein Kleid!
Und seit Urzeiten ziemlich deutsch, man liest sehr viele deutsche Namen und so und oft stehen Sachen erst in deutsch und dann in englisch da. Das vergesse ich immer, ich frage oft, ob jemand englisch spricht, die Trefferquote bei deutsch könnte unter Umständen höher sein...
Und die Geocacher Szene hat für ein paar schöne Sightseeing Touren gesorgt, damit ließen sich zwei Dinge wunderbar verbinden. Ich hatte es echt nicht eilig, ganz gechillt im Flipflop Tempo zog ich durch die Gassen, sah schöne alte Kirchen und lief an der mittelalterlichen Stadtmauer entlang.
Zwischendurch gab es einen leckeren großen gebackenen Kringel mit Körnern. Ich stieg auf den alten Turm, der die Plätze voneinander trennt, leider gabs die Aussicht dort nur durchs Fenster. Gegen drei wurde der Hunger recht groß, ich suchte mir ein Restaurant, schwere Entscheidung hier, zu viel Auswahl. Es gab frische Limo und Salat mit Thunfisch, aber leider wenig Dressing. Als Nachtisch später dann noch ein Eis. Damit zog ich weiter ins nächste Café zu einer Iced Latte. Echt anstrengend das Leben hier! Und so teuer :P
Gegen 5 ging ich zurück ins Hostel, unterhielt mich kurz mit denen von heute früh, die auch gerade zurück waren und zog mich um. Dann lief ich durch die Stadt zum Bus. Anscheinend beginnt hier gerade ein Folklore Festival, auf der Bühne am Hauptplatz gabs Musik und überall liefen Leute in alter Tracht rum. Und ich sah zwei Typen, die musste ich einfach fotografieren: Jeder mit einem riesigen Knoblauchzopf über der Schulter. Da sie deutsch sprachen, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob sie Angst vor Vampiren hätten. Sie meinten Knoblauch hilft immer, auch gegen Bären.
An der Bushaltestelle angekommen staunte ich nicht schlecht, da war ein Automat für Tickets! Also zahlte ich brav 50ct und fuhr dann zum Flughafen, wo ich Linda traf. Sie kam gerade aus Kopenhagen, ist aber eigentlich eine ungarische Rumänin. Mit ihr fuhr ich weiter nach Sighişoara, ca. 2h entfernt und noch tiefer in Transsilvanien. Sie war supernett, wir hatten eine angenehme Fahrt. Unterwegs sammelten wir noch zwei Anhalter auf, die ein paar km mitfuhren und uns zu einem kleinen Volksfest brachten. Dort vertraten wir uns etwas die Beine und aßen eine Kleinigkeit. Ich hatte eine wohl recht typische frittierte und leckere Kartoffel. Dann fuhren wir weiter die Landstraße entlang.
Gegen viertel 10 näherten wir uns Sighişoara, weithin sichtbar durch die hoch oben gelegene beleuchtete Burg. Die Innenstadt war eigentlich für den Verkehr gesperrt, aber Linda überzeugte einen Wachmann, dass sie mich hochfahren darf, weil ich doch so schweres Gepäck dabei hätte ;-) Ziemlich cool, so kam ich fast bis vor mein Hostel, das Burghostel (Originalname, nicht übersetzt). Die Stadt ist der Hammer, man fühlt sich voll in der Zeit versetzt. Ich checkte ein und ein junges Mädel zeigte mir meinen Dorm, direkt unterm Dach, kuschelig warm, aber ziemlich süß. Ich suchte das Tablet und die Kamera und dann ging es nochmal raus, ein paar Fotos machen, alles ist so schön angestrahlt.
Jetzt sitze ich in einem Restaurant - war gar nicht leicht einen Platz zu finden - trinke noch ein Bier aus einem echten Krug und schreibe meinen Blog. Falls ich im Hostel dazu noch das Wifi Passwort finde, könnt ihr den sogar bald lesen... So , local time halb 11, Zeit für eine Dusche und dann ab ins Bett. Es wird hier tatsächlich gerade kühl (also im Top mit kurzer Hose...)
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