Friday, August 24, 2018

24.8.18 Butrint und etwas Strandähnliches

Die Nacht war, wie nicht anders zu erwarten, nicht die beste. Um halb 8 war ich endgültig wach und nichts hielt mich im Bett. Frühstück gibts hier auch nicht, also nix wie los. Draußen war es leicht bewölkt, ideal für alte Ruinen. Ich lief zur Busstation und kaufte unterwegs noch etwas Obst. Um 10 nach 8 sah ich den 8-Uhr-Bus davon fahren. Ein Taxifahrer meinte, der nächste käme erst um 9, nicht um halb wie das Internet sagt. Hm, also schnell ins Café neben der Haltestelle einen Macchiato trinken. Ein bettelndes Straßenkind fütterte ich mit meiner Erdnusstüte. Die Haltestelle füllte sich und um kurz nach halb kam doch der Bus. Ha!   Als alle eingestiegen waren, war er quasi komplett voll und doch schafften wir es, an den nächsten Stationen noch ordentlich zuzuladen. Da sind wir Hennen aus der Legebatterie wohl in einen Viehtransporter gelockt worden! Immerhin, die meisten stiegen in Ksamil bei den angeblich besseren Stränden aus und auf der Strecke nach Butrint hatte jeder einen Sitzplatz.
Um halb 10 waren wir am Ziel, DEM touristischen Highlight Albaniens. Von Korfu und wohl auch dem griechischen Festland werden hier Wagenladungen voller Touris hergekarrt. Zwei Busse standen auch schon da, aber nach 5 Minuten Anstehen und gut 5€ Eintritt war ich drin. Das Gelände besteht aus viele Ausgrabungen, viele Gebäudereste stammen aus der Zeit vor Christus. Aeneas soll hier vorbei gekommen sein und auch Caesar hatte seine Finger im Spiel. Das ganze hat schon Ähnlichkeiten mit dem, was man so in Rom findet oder eben im alten Griechenland. 


Ich hatte es geschafft, die beiden Busse gleich am Anfang abzuhängen und dann war es auch völlig ok und man konnte menschenfreie Bilder knipsen. Als ich knapp 2 Stunden später zum Ausgang kam, sah es aber ganz anders aus, jetzt war es echt überlaufen und auf dem Parkplatz herrschte Ausnahmezustand. Der Bus, der um halb 12 abfahren sollte, kam auch schon um dreiviertel. Was aber nicht heißt,  dass wir dann auch abfahren, nein, der Fahrer machte erstmal Pause und wir fuhren erst um halb 1 ab... Toll, aber immerhin hatte ich jetzt einen Sitzplatz. Am Schluss war der Bus wieder ziemlich voll. Aber die meisten stiegen wieder in Ksamil aus.
Ich setzte alles auf eine Karte und fuhr ein Stück weiter, wo es laut TripAdvisor genau einen Strand geben sollte. Schon den Weg hinunter war klar, leer ist der auch nicht. Alles war zugeparkt. Ein guter Strand zeichnet sich dadurch aus, dass man bis an die Liege fahren kann! Hier war das in einer kleinen Bucht der Fall,  vielleicht 150m lang, 90% davon mit Legebatterien gefüllt, links und rechts am Rand vielleicht 10m für Bodenhaltung. Immerhin, es war ruhiger, keine Hotelbunker und ich konnte mein Handtuch komplett ausfalten. Dafür nach wie vor Wolkendecke, sehr typisch...
Es war jetzt viertel 2, ich hüpfte erstmal ins Wasser, dann legte ich mich mit Kindle auf mein Handtuch. Irgendwann gönnte ich mir einen Teller Pommes im Strandrestaurant.
Gegen halb 5 hatte ich genug, die Wolkendecke war inzwischen komplett geschlossen und so gemütlich ist Kies dann nun eben auch nicht. Ich lief zur Straße hoch und wolltedie Zeit bis zum Bus damit überbrücken, den Daumen in die Luft zu strecken. Die Idee hatten zwei Kerle auch schon, bisher erfolglos. Ich stellte mich halt mal dazu und tatsächlich hielt nach vielleicht gut 5 Minuten ein Opi im alten Mercedes und lud uns alle ein. Wir sprachen mal wieder italienisch, verstehen geht ja echt ganz gut, aber antworten klappt kaum mehr... Er brachte uns jedenfalls alle ins Stadtzentrum.
Ich suchte mir ein Café direkt am Wasser und trank einen leckeren Cappuccino Freddo. Dann lief ich in Richtung Hostel den "Strand" entlang auf der Suche nach einem nett aussehenden Lokal. Fehlanzeige. Alles war leer, offensichtlich isst man hier nicht zu abend, sondern nur tagsüber... Na gut, da war noch das kleine Fischrestaurant in Hostelnähe, das immer so gut roch. Also eben dorthin. Pasta mit Meeresfrüchten war leider aus, Risotto auch, also gabs gegrillten Fisch mit Joghurtsoße und schon wieder Pommes. War auf jeden Fall lecker.
Dann lief ich ins Hostel und ging erstmal duschen. Momentan sind wir nur zu zweit im Dorm. Ich ging. Richtung Terrasse und traf auf ein bekanntes Gesicht aus Gjirokaster,  einer der anderen deutschen. Wir quatschten etwas, ich buchte zwei weitere Hostels und jetzt schreibe ich Blog. Inzwischen ist es fast 10.
Morgen früh muss ich wohl oder über nochmal in die Bodenhaltung, um 2 bringt mich dann ein Kühltransporter nach Tirana, wo ich eine Nacht bleibe, bevor es nach Shoder ganz im Norden Albaniens geht...

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