Monday, August 20, 2018

20.8.18 Weiter nach Albanien

Heute ging es schon recht bald los, um 8 klingelte der Wecker, wie meistens war der halt erst nach mir wach... Yasemin und ich standen auf, packten und stellten fest: leichter Regen. Toll! Die Tatsache, dass ich meinen Rucksack in seine Regenjacke packte, reichte aber schon und es hörte wieder auf. Wir liefen zur Straße runter und fuhren mit dem Bus bis zur Endstation St. Naum. Dort befindet sich ein recht bekanntes Kloster. Daher standen schon ca. 8 große Busse davor. Wir waren etwas skeptisch, wollten aber wenigstens einen Blick drauf werfen. Das Kloster liegt idyllisch am See, wo ein Fluss hineinfließt. Und ist touristisch perfekt ausgestattet. Man kann auf See und Flüsschen Boot fahren, es gibt Strandliegen, ein Hotel, Souvenirshops... 


Das kleine Kloster geht darin fast unter. Als wir es gesehen hatten, liefen wir zum Eingang zurück und fragten nach dem Weg zur Grenze. Und wurden prompt wieder durchs Kloster geschickt. Also wieder 500m zurück und weiter durch. Das Ganze mit großem Rucksack, natürlich. Der Weg ging weiter, doch plötzlich standen wir am Eingang zu einem Armeecamp. Der Typ dort meinte, nein, der Weg geht außenrum ums Kloster, wir sollen wieder zurück! Wollen die uns verarschen? Ich sagte ihm, dass der Typ vorm Kloster uns hierher geschickt hat und mein Blick sorgte wohl für Erbarmen. Er nahm uns mit, vielleicht 200m durchs Armeegelände und sperrte uns die Tür zur Straße auf, quasi direkt an der Grenze, juhu!
Kein Auto war hier und wir konnten direkt passieren. Dann gings ca. 500m zur albanischen Seite. War ein lustiges Gefühl, einen großen Schritt über die Stelle zwischen den beiden Länderschildern zu machen ;-) Auch die "Einreise" verlief ohne Komplikationen und direkt dahinter wartete schon ein Taxifahrer, der uns in die Grenzstadt Pogradec und mit Stopp am ATM zum "Busbahnhof" brachte. Nach etwas Suche fanden wir einen Minibus, der mich nach Elbasan und Yasemin nach Tirana bringen sollte, und gegen halb 12 ging es los. Erst ein Stück weiter am See entlang, dann über eine Passstraße und drüben wieder hinunter. Gegen halb 2 waren wir in Elbasan, ich wurde einfach mal an der Straße abgeladen, prima! Keine Ahnung, wie ich hier einen Bus nach Berat finden sollte!
Auf der anderen Straßenseite standen zufällig auch drei Backpacker. Die wollten zwar nach Ohrid, konnten mir aber immerhin sagen, welche Straße am Kreisverkehr meine ist und in welche Stadt ich zuerst trampen müsste. Gesagt getan, gut 5 Minuten den Daumen in die Luft gestreckt, da hielten zwei Jungs mit ihrem klapprigen Auto und luden mich ein. Sie brachten mich knapp 50km weiter und setzten mich strategisch günstig an einem Kreisel ab. Sie meinten, da käme auch ein Bus. Aber beim Warten kann man ja mal den Finger raushalten und schon hielt der nächste, ein älterer Albaner mit Mercedes. Definitiv das Lieblingsauto hier in allen Alters- und Gebrauchsspurenklassen. Er hatte einige Jahre in Italien gearbeitet und brachte meine völlig eingerosteten Italienischkenntnisse in Schwung. Er stellte mich an eine Straße, die bis Berat durchging. Ein jetzt echter Italiener fuhr leider nicht ganz bis zum Ziel, aber immerhin war ich dann nur noch 20km entfernt und er meinte, dort fährt auch dauernd ein Bus. Während ich dort also wieder wartete, auch kaum mehr als 5 Minuten, sammelte sich gefühlt das halbe Dorf um mich und half fleißig mit. Gab nur kaum Autos, dafür kam nun doch noch der Bus und für knapp einen Euro fuhr ich mit ihm bis Berat. Dumm nur, dass der Busbahnhof, den es hier tatsächlich gibt, nochmal gut 2,5km außerhalb liegt. Ich traf einen anderen deutschen Backpacker mit gleichem Hostel als Ziel, wir wollten uns ein Taxi teilen und fanden keines. Dafür aber die Bushaltestelle und mit dem Stadtbus ging es mindestens genauso gut.
Die letzten 200m Meter zum Hostel ging es nur zu Fuß, durch enge steile Gässchen auf den Berg, der dem alten Fort gegenüber liegt. Und gegen 4 war ich am Ziel. Das Hostel ist mal wieder wunderschön, ein altes Haus mit großem gemütlichen Garten, schönen Zimmern und grandiosem Blick über die Stadt. 

Ich checkte ein und war dann etwas hin und her gerissen, was ich tun sollte, denn es sah stark nach Gewitter aus. Naja, nach etwas Chillen entschied mein Magen. Und der ältere Texaner aus meinem Dorm, der allen seine Restaurantempfehlungen mitteilte... Also gings zum Essen. Gar nicht weit, ein Restaurant mit Dachterrasse. Das Essen war ok, der Blick auf die Stadt toll. Danach gabs noch ein Eis. 
Ich lief zum Hostel zurück, nichts tun ist so anstrengend, ich war echt müde! Also gings auf die Terrasse mit einer dicken Schicht Moskitomittel, der Fluss ist halt nicht weit weg... Nach einem kleinen Powernap fühle ich mich jetzt immerhin fähig, den Blog zu schreiben. Stadt ankucken kann ich morgen auch noch! Ach ja, geregnet hats übrigens nicht mehr...

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